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leere Hand
Karate ist eine japanische Kampfkunst, die übersetzt „leere Hand“ bedeutet. „Kara“ heißt „leer“ und „Te“ bedeutet „Hand“. Damit ist gemeint, dass man ohne Waffen kämpft – also nur mit dem, was man ohnehin immer dabei hat: seinem Körper. (Ziemlich praktisch, wenn man mal keinen Samurai-Schwertgriff zur Hand hat.)
Ursprünglich kommt Karate von der Insel Okinawa. Dort haben Bauern und Fischer früher Techniken entwickelt, um sich zu verteidigen, weil Waffen damals verboten waren. Im Laufe der Zeit wurde daraus ein richtiges System mit klaren Regeln, Bewegungen und sogar philosophischem Hintergrund. Heute wird Karate auf der ganzen Welt trainiert – nicht nur, um kämpfen zu lernen, sondern vor allem, um Disziplin, Respekt und Selbstbeherrschung zu üben.
Wenn man Karate regelmäßig trainiert, merkt man schnell, dass es gar nicht nur um Schläge und Tritte geht. Es geht auch darum, mit sich selbst klarzukommen – Ruhe zu bewahren, wenn man gestresst ist, und konzentriert zu bleiben, wenn man eigentlich schon aufgeben will. Mein Trainer sagt immer: „Karate beginnt und endet mit Respekt.“ Und ehrlich gesagt: Das funktioniert auch außerhalb der Turnhalle ganz gut – zum Beispiel, wenn man im Supermarkt der Oma vor einem den Vortritt lässt. 😉
In Japan wird Karate fast wie eine Lebensphilosophie betrachtet. Jede Bewegung hat Bedeutung, und selbst das Verbeugen vor dem Partner zeigt Höflichkeit und Achtsamkeit. Außerdem gibt es verschiedene Stilrichtungen, wie Shotokan, Goju-Ryu oder Wado-Ryu, die sich in ihren Techniken und ihrer Haltung leicht unterscheiden. Aber egal, welchen Stil man wählt – das Ziel ist immer dasselbe: Körper und Geist in Einklang bringen.
Karate ist also viel mehr als „jemanden umhauen können“. Es ist eine Art, sich selbst zu verbessern, ruhiger zu werden und seine Energie zu kontrollieren. Und wenn man das richtig macht, braucht man das Kämpfen eigentlich gar nicht mehr – weil man gelernt hat, dass Stärke oft darin liegt, nicht zu schlagen.